Koliken beim Pferd: Ursachen, Vorbeugung und was im Notfall zu tun ist

Koliken sind für uns Pferdebesitzer eine der größten Sorgen, denn sie können von harmlosen Bauchschmerzen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. In diesem Beitrag erkläre ich dir, wie du Koliken erkennst, was die häufigsten Ursachen sind und was du im Notfall tun kannst. Außerdem schauen wir uns an, wie eine gute Fütterung Koliken verhindern kann.

Was genau ist eine Kolik?

Kolik ist eigentlich nur ein Sammelbegriff für Bauchschmerzen – und die können aus ganz unterschiedlichen Gründen auftreten. Manchmal steckt etwas Einfaches wie ein bisschen Gas im Darm dahinter, aber es kann auch eine Verstopfung oder sogar eine gefährliche Darmverschlingung sein. Egal, wie harmlos es anfangs aussieht, bei Koliken heißt es immer: Wachsam bleiben!

Ursachen für Koliken

Koliken entstehen oft durch ganz alltägliche Dinge im Stallalltag. Hier sind die häufigsten Auslöser:

1. Fütterungsfehler

Ein plötzlicher Wechsel von Futter (zum Beispiel von Heu zu frischem Gras) ist für den empfindlichen Pferdedarm oft zu viel.
Schlechtes Futter, das schimmelig ist oder zu viele unverdauliche Stoffe enthält, kann Gärungen im Darm auslösen.
Wenn es zu wenig Raufutter gibt, wird der Darm träge – und das kann Verstopfungen fördern.

2. Zu wenig Wasser

Gerade im Winter trinken viele Pferde zu wenig, wenn das Wasser eiskalt ist. Das macht den Kot hart und kann eine Verstopfung auslösen.

3. Zu wenig Bewegung

Stehen die Pferde den ganzen Tag in der Box, wird auch der Darm faul. Bewegung hält die Verdauung in Schwung und kann Koliken verhindern.

4. Stress

Transport, Turniere oder neue Stallkollegen können Stress verursachen – und der schlägt bei vielen Pferden direkt auf den Bauch.

5. Parasiten

Würmer oder andere Darmparasiten können die Schleimhaut reizen oder sogar blockieren. Ein regelmäßiger Wurmcheck ist deshalb ein Muss, um Koliken am besten zu vermeiden.

Wie erkennst du eine Kolik?

Ein Pferd mit Kolik zeigt oft ganz typische Anzeichen:

Es schaut sich immer wieder auf den Bauch.
Es scharrt, wälzt sich oder legt sich öfter hin.
Es frisst nicht und hat keine Lust auf Kontakt.
Manche schwitzen, atmen schneller oder wirken einfach „anders als sonst“.

Wenn du so etwas bemerkst, ist es wichtig, schnell zu handeln, um der Kolik entgegenzuwirken und deinem Pferd zu helfen.

Was tun, wenn dein Pferd kolikt?

Wenn dein Pferd kolikt, kannst du selbst schnell handeln:

1. Sofort den Tierarzt rufen

Auch wenn es harmlos aussieht, ruf lieber den Tierarzt. Nur er kann beurteilen, ob die Kolik ernst ist oder nicht.

2. Pferd in Bewegung halten

Führe dein Pferd ruhig im Schritt, solange es noch mitmacht. Das kann helfen, den Darm anzuregen. Aber lass es nicht wälzen, wenn du den Verdacht auf eine Verstopfung oder Darmverschlingung hast.

3. Kein Futter geben

Lass das Futter erst mal weg. Wasser darf es aber trinken, solange es mag.

4. Vitalwerte prüfen

Wenn du kannst, miss Temperatur, Puls und Atmung. Das gibt dem Tierarzt wichtige Hinweise auf die Kolik, wenn er eintrifft.

Wie du Koliken vorbeugen kannst

Koliken lassen sich zwar nicht immer verhindern, aber mit den richtigen Maßnahmen kannst du das Risiko stark reduzieren:

Langsame Futterumstellung: Wenn du das Futter wechselst, gib deinem Pferd Zeit, sich daran zu gewöhnen.
Ausreichend Raufutter: Pferde brauchen Heu – und zwar in guter Qualität und in ausreichender Menge.
Immer frisches Wasser: Im Winter hilft es, lauwarmes Wasser anzubieten, damit die Pferde genug trinken.
Bewegung: Täglicher Weidegang oder Bewegung in der Halle hält den Darm auf Trab.
Regelmäßige Wurmkur: Lass regelmäßig eine Kotprobe checken und entwurme nur, wenn nötig.
Stress vermeiden: Feste Routinen und ein ruhiges Stallumfeld sind Gold wert.

Wenn du diese Punkte beachtest, kannst du am besten verhindern, dass dein Pferd an einer Kolik leiden wird.

Futter, das die Verdauung unterstützt

Manchmal kann schon ein kleiner Zusatz im Futter helfen, um den Bauch deines Pferdes vital zu halten und eine Kolik zu verhindern:

Mash: Besonders nach anstrengenden Tagen kann ein warmes Mash gut für die Verdauung sein.
Leinsamen: Kann den Darm fördern und helfen, den Kot geschmeidig zu halten.
Probiotika: Können die Darmflora unterstützen, vor allem nach einer Wurmkur oder Antibiotika.
Mineralien und Spurenelemente: Ein ausgewogener Mineralhaushalt kann das gesamte Verdauungssystem stärken.

Mit diesem Futter kannst du dein Pferd optimal vor einer Kolik schützen.

Fazit

Koliken können jedes Pferd treffen, aber mit der richtigen Haltung und Fütterung kannst du viel vorbeugen. Achte auf gutes Futter, genug Wasser und ausreichend Bewegung. Und wenn dein Pferd doch mal Bauchschmerzen hat, zögere nicht, den Tierarzt zu rufen – es kann Leben retten.